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18. April 2010 - Teil 1
Sonntag; letzter Reittag. Heute fand die
morgendliche Vet. Kontrolle nicht bei den Stallungen, sondern direkt
am Startort statt. Bis dahin mussten wir aber erst noch 1,5 Stunden
fahren. An der Autobahnausfahrt erwartete uns die Spanische Policia.
Diese wusste genau wo es lang geht und sollte den Konvoi aus
Gespannen anführen. Ein besonders schlauer Spanier glaubt aber,
einen besseren Weg zu kennen. Die nachfolgenden Gespanne, darunter
auch wir… folgten dem Spanier wie die Lemminge. Die Polizei war mit
der Eigeninitiative des Spaniers aber nicht einverstanden. Die ganze
Kolonne wurde gestoppt und alle wendeten brav über die durchgezogene
Sicherheitslinie. Dies natürlich unter den wachsamen Augen der
Policia. Endlich ging es nun in die richtige Richtung.
Die Vet. Kontrolle fand auf dem Kirchplatz statt. Nachdem diesen
auch die Veterinäre gefunden hatten, konnte Capoe endlich gezeigt
werden. Die Kontrolle verlief ganz nach unserem Motto „Adrenalin am
Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen“… Capoe verschlief das Antraben
und lahmte. Elsbeth und Jil erbleichten. Beim zurücktraben hatte
dann auch Capoe sich den Schlaf aus den Augen gewischt und hat
verstanden worum es eigentlich hier geht – Gang war einwandfrei und
Elsbeth durfte somit starten.
Der Start verlief ruhig. Bereits nach 10 Minuten nach dem Start
begann der Aufstieg – dieser endete erst nach 25km im Vetgate. Ok,
einmal ging es auch noch runter: Entlang einer steilen Bergwand,
führte ein ca. 50cm breiter Klettersteig. Und genau diesen mussten
unsere Helden passieren. Capoe meisterte dies souverän und Elsbeth
hatte sogar Zeit, die wunderbare Aussicht zu geniessen.
Das erste Vetgate dieses Tages war auch gleich das letzte des
Rittes. Wie am Vorabend angekündet, konnten die Gespanne nicht alle
in den Nationalpark Secura hinein fahren. Pro Pferd wurde ein
Trosser per Bus zum Vetgate gefahren. Diesen Job übernahm Jil. Voll
bepackt mit Decken, Futter, Wasser und Regenklamotten liess sie sich
also zum Vetgate fahren. Auf der Fahrt genoss sie die wunderbare
Aussicht und nutzte die Zeit im Bus für ein kleines Nickerchen. Frau
wird nach 8 Tagen dann doch mal müde. Im Gate angekommen, richtete
Jil pflichtbewusst Wasser und Futter. Da einige Reiter scheinbar
keinen Trosser im Gate hatten, war Jil nun fortan damit beschäftigt,
alles zu bewachen… Bis Elsbeth einritt, blieb tatsächlich noch etwas
übrig.
Capoe konnte innerhalb 1.5 Minuten dem Veterinär vorgeführt werden.
Die Kontrolle verlief dieses Mal einwandfrei und ohne
Adrenalinschub. Der letzten Etappe stand also nichts mehr im Wege!
Nach einer 40-Minütigen Pause begann dann der Abstieg – wo es rauf
geht, geht es bekanntlich auch wieder hinunter… In unendlichen
Serpentinen führte der Weg nach Cazorla. Petrus beschloss auch jetzt
nochmals, die Bedingungen zu erschweren; ein zünftiger Hagelschauer
ergoss sich über unsere Reiter. Bedingt durch den Hagelschauer,
wurden die Wege „arschglatt“. Pferde wie Reiter hatten Mühe auf dem
glitschigen Lehmboden noch Halt zu finden. Aufs Pferd aufsteigen ist
mit 1kg Lehm an den Stiefeln auch gar nicht mehr so einfach. Ca. 3km
vor dem Ziel erblickte Capoe den „Meta-Bogen“ (Zielbogen) und raste
los! In gestrecktem Galopp ging es unter tosendem Beifall der vielen
Zuschauer über die Ziellinie.
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